Besuch von Hurrikane Irma

14:04

Wie bereits angedeutet, hat uns leider auch der Hurrikane Irma erwischt und uns unsere Zeit auf den Bahamas und Miami ist somit leider – sprichwörtlich – ins Wasser gefallen. Ich habe lange überlegt ob ich über diese Erfahrung einen Post schreiben soll, da es aber bestimmt viele interessiert gibt es heute unsere Hurrikane Geschichte für euch.

Angefangen hat alles auf den Bahamas als wir durchs Fernsehprogramm zapten und bei den Nachrichten auf einmal von einem Hurrikane die Rede war. Wir entschieden uns dazu, das Ganze ein bisschen im Auge zu behalten und schalteten wieder weiter. Als wir dann am nächsten Tag am Strand lagen wurden wir von einem Studenten angequatscht, ob wir denn schon Vorkehrungen für den Hurrikane treffen oder ob wir die Insel verlassen. Nachdem wir ihm gesagt haben, dass wir keine Ahnung haben war er ziemlich geschockt und ging zu den nächsten Touristen. Wir schnappten uns gleich unsere Handys und googelten drauf los… Nach ein paar gelesenen Artikeln und nachdem wir den Wetterbericht abgeschickt hatten, beschlossen wir dann die Bahamas zu verlassen. Wir hätten nämlich genau am Sonntag, 10.09. unseren Weiterflug nach Miami gehabt und hatten wirklich Angst diesen dann nicht antreten zu können. Wir buchten also gleich zwei neue Flüge nach Miami und zwei Tage später, am Mittwochabend, waren wir dann auch schon am Flughafen in Fort Lauderdale. Im Taxi fragte uns dann schon der Taxifahrer, warum wir jetzt nach Miami fliegen, wo doch jeder flüchtet.. gute Frage. Als wir dann um 11 Uhr nachts endlich in unserem Hotel am Miami Beach ankamen, teilte uns die Rezeptionistin gleich mit, dass das Hotel morgen evakuiert wird und wir nur eine Nacht bleiben können, danach müssten wir in die Shelter (Notunterkünfte) gehen.

Endlich im Zimmer angekommen machten wir uns gleich daran mehr zu erfahren und ruften bei Lufthansa, der Österreichischen Botschaft, dem Konsulat usw. an. Leider konnten wir nur die Botschaft erreichen, welche uns mitteilte, dass wir nur in die Notunterkünfte gehen könnten. Nachdem wir unseren Familien noch eine Sprachnachricht mit den wichtigsten Infos schickten, versuchten wir erstmal zu schlafen. Mitten in der Nacht bekamen wir dann schon einen Anruf von meiner Mama, Petra, mit der Nachricht, dass wir morgen noch einen Platz in einem Flug nach Salzburg bekämen. Nachdem ich den großen Schock darüber, dass ich dann die Reise also abbrechen müsste überwunden hatte, sagten wir gleich zu. Eine Stunde später teilte sie uns dann aber leider mit, dass sie bei Lufthansa über eine halbe Stunde in der Warteschlange war und somit die Sitzplätze schon vergeben waren. Die nächsten, freien Plätze wären erst am Samstag, 09.09. Da ich befürchtete, dass zu diesem Zeitpunkt der Flughafen schon geschlossen hatte war ich garnicht begeistert von dieser Idee, sagte aber nach langem hin und her mit Zuhause einfach zu und der Flug wurde gebucht. Zusätzlich buchte ich dann auch gleich noch das letzte Zimmer in einem Flughafenhotel, damit wir nicht in eine Notunterkunft müssen und wir versuchten weiter zu schlafen.

Am nächsten Morgen realisierte ich dann, dass dies höchstwahrscheinlich das Ende meiner Weltreise bedeutete und teilte diese Nachricht erstmal mit Lisa, welche noch in New York war. Ich war sehr froh über ihr Verständnis in dieser schweren Situation und wir beide stellten uns schonmal darauf ein, noch früher zuhause zu sein als geplant. Da wir zum Glück nicht in ein Shelter müssen, beschlossen wir nach dem Frühstück noch eine Runde zum Miami Beach und dem Ocean Drive zu spazieren. Miami Beach war wie eine Geisterstadt: alle Fenster verbarikatiert, keine Menschen am Strand und auf den Straßen und fast nur Polizeiautos auf den Straßen. Nachdem wir uns noch ein paar Lebensmittel zulegten, machten wir uns auf dem Weg zu unserem neuen Hotel, welches in der sichersten Zone von Miami liegt und nicht evakuiert wurde. Die ersten zwei Tage, Donnerstag und Freitag, waren noch ganz normal. Das Wetter war schön, wir gingen ein bisschen spazieren und besuchten zum Abendessen die Bar neben dem Hotel – noch kein Hurrikane in Sicht. Am Abend checkte ich dann nochmal unsere Fluginformation, hatte jedoch schon ein schlechtes Gefühl. Mein Gefühl wurde bestätigt und der Flug war schon gecancelled worden. Ich rief gleich bei der Lufthansa an uns man teilte mir mit dass mein Freund am Dienstag nach Salzburg fliegen kann und ich erst am Donnerstag, 14.09, wenn alles vorbei ist. Da Lisa und Ich aber sowieso am 15.09. nach Peru fliegen fand ich es sinnlos die Reise sozusagen grundlos abzubrechen und entschied mich natürlich dagegen. Der einzige Grund, warum ich früher nachhause geflogen wäre, wäre die Flucht vor dem Hurrikane gewesen und kein Anderer.

In der Nacht von Freitag auf Samstag gings dann los und wir wurden vom lauten Sturm und Regen geweckt. Es gab im Hotel noch Frühstück aber danach sollten wir unsere Zimmer und das Hotel nicht mehr verlassen. Da die Amis leider nicht die besten im Häuser bauen sind, waren unsere Fenster natürlich ganz und gar nicht dicht und unser Teppich war bereits nach ein paar Stunden nass getränkt. Solange es aber nichts schlimmeres ist, waren wir zufrieden. Den ganzen Tag über hat es gestürmt und geregnet, es war jedoch noch nicht sooo schlimm und wir hatte noch Strom/Internet. In der Nacht auf Sonntag verstärkte sich dann der Sturm und Regen und ich hatte wirklich Angst. In der Früh war dann auch noch der ganze Strom weg und wir durften unser Zimmer nicht mehr verlassen. Der Boden war am Sonntag dann auch schon im kompletten Zimmer nass. Wir waren also nun den 3 Tag in Folge im Zimmer und verbrachten unsere Zeit mit Lesen und Kartenspielen.


In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde es dann zum Glück wieder besser und wir wurden sogar vom Sonnenschein geweckt. Strom war an diesem Tag leider noch immer keine vorhanden und somit verbrachten wir auch diesen Tag, nach einem Spaziergang, wieder mit Lesen und Karten spielen. Im Laufe des Vormittags checkte die Managerin dann unser Zimmer und da unser Teppichboden noch immer mega nass war, bekamen wir ein neues, trockenes Zimmer. Als uns dann schön langsam die Essensreserven ausgingen machten wir uns auf die Suche nach einem offenen Restaurant. Zu unserem Glück hatte der nächste Subway auch ohne Strom geöffnet und verteilte kalte Sandwiches. Am Abend checkten wir dann nochmal Johannes Heimflug, aber leider wurde dieser auch wieder gestrichen und somit saß auch er bis Donnerstag, 14. September in Miami fest.

Am Dienstag hatten wir dann noch immer keinen Strom und es gab noch immer kein Frühstück im Hotel. An diesem Tag hatte dann aber der Supermarkt schon offen und wir konnten unseren Kühlschrank wieder auffüllen. Nachdem uns das Hotel immer wieder sagte, dass der Strom bald kommen wird wurden wir dann am Nachmittag von der Managerin in ein Partnerhotel verlegt, welches schon Strom hatte. Nach dem Umzug hatten wir dann endlich wieder Strom und am wichtigsten: WLAN! Juhuuu… Im Laufe des Tages machten dann auch immer mehr Restaurants auf und wir waren glücklich ;-)


Leider kann man als Tourist in Miami zur Zeit noch nicht so viel tun und anschauen.. Downtown ist bzw. war komplett überflutet und es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis alles wieder in einem normalen Zustand ist. Wir waren wirklich sehr traurig, dass wir so gut wie nichts von Miami gesehen haben und haben bereits beschlossen, dass wir bestimmt mal zurück kommen.. aber auf jeden Fall nicht mehr in der Hurrikane Saison!












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